Sonntag, 4. Juni 2023

Paul Bokowski: Hauptsache nichts mit Menschen

In Zukunft nenne ich ihn den Großmeister des Kopfkinos, den Gottvater des Fremdschämens, den Obi Wan Kenobi des absurden Humors. Solche Geschichten kann man sich nicht ausdenken, und doch hat er es getan: sie sich ausgedacht.

Großartig!

Unbedingt lesen, und zwar sofort!
 

Mittwoch, 31. Mai 2023

Paul Bokowski: Alleine ist man weniger zusammen

Ob rasiermesserscharf beobachtet und dem Volk aufs Maul geschaut oder frei erfunden: Die Geschichten von Herrn Bokowski sind hinreißen absurd, sehr unterhaltsam und zum Schreien komisch. Meine dringende Leseempfehlung, insbesondere für die Hinterhof-Protokolle!

Lesen, und zwar unbedingt und sofort!


Mittwoch, 24. Mai 2023

Paul Bokowski: Bitte nehmen Sie meine Hand da weg

Was macht eigentlich der Staubsaugerroboter, wenn man nicht Zuhause ist? Was passiert, wenn man im Fahrstuhl steckt und den Notrufknopf drückt? Wie gehe ich damit um, wenn mich wildfremde Menschen in der Straßenbahn umarmen und freundlich begrüßen? Wie geht Flugzeugpersonal mit der Insolvenz der Fluggesellschaft um?

Diese und andere Fragen beantwortet Herr Bokowski umfassend und nicht selten unerwartet. Absolut zwerchfellerschütternd, Schenkelklopfen bis zu großflächigen blauen Flecken, zum Brüllen!

Bitte mehr davon!

Absolute Leseempfehlung!

Mittwoch, 17. Mai 2023

Torsten Sträter: Als ich in meinem Alter war

Mit einem eingeschmuggelten Text von Jürgen von der Lippe

Auch dieses Buch enthält (fast) ausschließlich Zweitverwertungen von Bühnenprogrammen und Texten für’s Fernsehen. Dem Lesespaß tut das keinen Abbruch. Im Gegenteil: Da es bereits im Jahr 2016 veröffentlicht wurde, sind die Texte folglich mindestens acht Jahre alt. Das sind also fast 16 Mark. Das meiste davon hatte ich schlicht und ergreifend wieder vergessen, und so liest es sich wie frisch aus der Feder des Meisters. Nur die bespöttelten Politiker sind inzwischen nicht mehr aktuell. Aber ich kannte sie noch, deshalb: Scheiß drauf. Vorteile des Älterwerdens.


Unbedingte Leseempfehlung!

Mittwoch, 10. Mai 2023

Torsten Sträter: Es ist nie zu spät, unpünktlich zu sein

Auch dieses Buch fasst die kruden Meilensteine des gleichnamigen Bühnenprogramms sowie einige Kolumnen aus "Sträters Männerhaushalt" zusammen. Gekonnt und gefühlvoll flicht der Meister Episoden aus seiner Kindheit ein, die jeder vielleicht schon so ähnlich hinter sich gebracht hat. Wie zum Beispiel die Einschulung. Aber da war Torsten Sträter auch schon über fünfzig. Das sollten Sie unbedingt lesen!

Absolute Empfehlung!

Dienstag, 25. April 2023

Patrick Salmen: Treffen sich zwei Träume

Beide platzen.

Merkwürdig. Wie bin ich eigentlich darauf gekommen, dieses Buch zu lesen. Den Autor hatte ich bisher überhaupt nicht auf dem Radar. Dabei ist das Buch sehr lustig: Kuriose Geschichten, abwegige Gedanken und flacher Wortwitz geben sich die Klinke in die Hand. Ich mag so etwas. Und auf der Bühne soll der noch viel witziger sein. 

Da schaue ich doch gleich mal bei YouTube, ob ich von dem dort etwas finde!

Und Sie lesen inzwischen das Buch. Und zwar unbedingt und sofort!


P.S.:

Jetzt fällt mir auch wieder ein, wie ich das Buch gefunden habe:


Freitag, 14. April 2023

Torsten Sträter: Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen

Geht Ihnen das auch so? Wenn ich irgendwo in den unendlichen Weiten des Internet auf Torsten Sträter stoße, bleibe ich daran hängen. Sei es YouTube, Facebook, Mediatheken oder Netflix. Egal, was es ist, wenn der Name des Meisters draufsteht bin ich dabei. Dann lausche ich seinen Gedanken, skurrilen Abschweifungen und absurden Geschichten die er stets mit sonorer Stimme und selbstironischer, sparsamer Mimik vorträgt. Sein Humor streichelt meine Seele.

So bin ich auch bei diesem Buch kleben geblieben, obwohl schon der Klappentext sagt: „Die besten Geschichten der letzten drei Jahre“. Das ist Verlagsdeutsch und bedeutet: „Zweitverwertungen des Bühnenprogramms - nichts Neues dabei! Alles Wiederholungen.“

Und so war es dann auch. Ich kannte jede einzelne Geschichte und die Kolumnen wie „Akte Wichs“, „Ansprachen an das Volk“ oder „Kannmannomalkucken“. Hatte ich alle schon vielfach gesehen. Und deshalb passierte es dann:

Folgendes:

Auf meiner inneren Leinwand erschien der Meister und trug die Texte höchstpersönlich vor. Wie immer mit sonorer Stimme und selbstironischer, sparsamer Mimik. Manchmal machte er eine kleine Pause, als denke er darüber nach, ob er selbst über den eben verzapften Unsinn lachen oder weinen möchte. Dann zuckte er kurz mit dem Augenlied und las einfach weiter vor, während ich mich zurücklehnte und schallend lachte. 

Toll!

Hatte ich alles schon gesehen, aber Kannmannomalkucken.

Ein schönes Buch! Lesen. Und zwar unbedingt und sofort!

Donnerstag, 6. April 2023

Katapult (Hrsg.): Spaß mit Flaggen

Flaggen mit lieben Tieren, Flaggen mit bösen Tieren, Flaggen mit historischer Symbolik, völlig unsinnige Flaggen, fiktive Flaggen von echten Ländern, echte Flaggen von fiktiven Ländern, geklaute Flaggen, schöne Flaggen, häßliche Flaggen, einfarbige Flaggen, Flaggen mit Sternen, Flaggen mit Sternbildern, Wissenswertes zu Flaggen, Witze über Flaggen...

Dieses Buch wirkt wie das Drehbuch zu Sheldon Coopers gleichnamiger Videopodcast-Serie. Sehr unterhaltsam!

Lesen, und zwar unbedingt und sofort!

Montag, 20. März 2023

Reinhard Lingenfelder: Zeppelin-Landung in der befreiten Pfalz 20. Juli 1930

auf dem Flugplatz Lilienthal in Lachen-Speyerdorf bei Neustadt a. d. Haardt

Herr Lingenfelder trägt für dieses Buch zahlreiche Bilder, Postkarten, Zeitungsausschnitte und vieles mehr zusammen, die diesen für die kleine Pfalz seinerzeit so bedeutenden Tag dokumentieren. Es macht großen Spaß, in dem dabei entstandenen Werk zu blättern.

Ein schönes Buch, auch wenn es mit einem professionellen Lektorat noch ein Bisschen schöner geworden wäre.

Lesen, und zwar unbedingt und sofort.


Samstag, 25. Februar 2023

Markus Orths: Tante Ernas letzter Tanz

Ewig währt am längsten

„Ich hole Luft. Wenn ich aussteige, legt sich eine seltsame Heimatzähe auf Glieder und Stirn. Ich gehe Mutter entgegen. Jetzt sieht sie mich. Ihr Gesicht blitzt auf. Sie setzt sich in Bewegung. Ihr Trippeln, diese Schrittchen, das energische Schlenkern mit den Ellbogen. Ich breite die Hände aus wie Pastor Kasper am Altar. Wir nehmen uns in den Arm.“

Der Protagonist besucht seine Mutter. Und wie fast immer, wenn man seine Mutter besucht wird man wieder ein kleines Bisschen Kind: Das Lieblingsessen steht auf dem Tisch, das Kinderzimmer lässt längst vergessen geglaubte Erinnerungen wach werden, man denkt an die etwa gleichaltrige Sibille aus der Nachbarschaft, die inzwischen natürlich längst ein eigenes Leben führt. Weit weg, in der großen Stadt und nicht in Niederkrüchten, irgendwo in der Tiefebene im Norden.

Sibilles Mutter ist übrigens Mutters beste Freundin geworden, und die ärgert sich etwas, dass ihre Tochter so viel seltener zu Besuch ist. Und so erfindet sie einen perfiden Plan, um das geliebte Kind in die Heimat zu locken.

"Tante Ernas letzter Tanz" ist ein wundervolles Stück Heimatgeschichte, eine absurd komische Groteske und sehr, sehr gefühlvoll.


Lesen, und zwar unbedingt und sofort!


Freitag, 17. Februar 2023

Grégory Salle: Superyachten

Luxus und Stille im Kapitalozän

Inzwischen haben diese Spielzeuge der Superreichen die 200-Meter-Marke durchbrochen. Ihre Zahl nimmt stetig und immer schneller zu, dabei hat jede von ihnen einen CO2-Footprint wie eine kleine Stadt - für gerade mal eine Handvoll Passagiere. Gesetze scheinen für sie nicht zu gelten, Arbeitsrecht ist weitgehend unbekannt. Schwimmenden Steueroasen gleich ankern sie in lauschigen Buchten oder an traumhaften Korallenriffen und richten dabei gewaltige ökologische Verwüstungen an. An diesem gut gewählten Beispiel deckt der Politikwissenschaftler Salle die Missstände und Auswüchse des globalen Raubtierkapitalismus auf. Er tut dies mit Ironie und Sarkasmus, aber auch mit wissenschaftlicher Präzision und knallharten Fakten. Ich wusste das bisher nicht!

Deshalb: Lesen, und zwar unbedingt und sofort.

Mittwoch, 15. Februar 2023

Ralf König: ABBA Hallo!

Die Corona-Pandemie hängt den Leuten langsam zum Hals heraus, die Ukraine-Krise wirft bereits lange Schatten voraus, ABBA bringen nach Jahrzehnten des eisernen Schweigens endlich ein neues Album heraus und Konrad findet, dass Paul ihm gelegentlich mit seiner pubertären Art auf die Nerven geht. Dabei ist Paul fast sechzig! Aber er vögelt immer noch kreuz und quer durch die Szene, macht sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit zum Narren und hat auch noch Spaß dabei. Und dann kommt Romano ins Spiel. Romano ist der Ex von Bruno Brockenholz und ist selber ein richtiger Brocken: Groß, muskulös und behaart von oben bis unten. Und unter dem Namen „Schmusebaer-Köln“ bietet er auf einer einschlägigen Internetplattform seine Dienste als Kuschelpartner an. Romano ist sozusagen ein Softcore-Escort: nur Schmusen! Pauls Ehrgeiz erwacht.

Dies ist bereits das zweite Buch des Meisters, das unter Corona-Bedingungen ungeplant und unter Einbeziehung der Reaktionen seiner Fans auf Instagram und Facebook entstanden ist. Eigentlich wollte Herr König nur zwei, drei Blätter veröffentlichen, um sich dann wieder einem anderen Projekt zu widmen. Doch durch das Feedback seiner Leser begannen die Figuren, ein Eigenleben zu entwickeln und die Handlung verselbstständigte sich. Am Ende waren es 187 Seiten, eine liebevoller gezeichnet und koloriert als die andere. Die Geschichten sind sehr lustig, teilweise auch tiefgründig und sehr berührend. 

Ein rundum gelungenes Buch und ein königliches Vergnügen! Absolute Leseempfehlung!