Endlich ist es soweit: Meine Bücherdealerin und mein Bücherdealer kennen mein Suchtverhalten inzwischen so genau, dass ich ab sofort keine Bücher mehr bestellen muss. Die machen das für mich. Unverbindlich und zur Ansicht: "Ich bin sicher, das könnte Ihnen gefallen!" Und ich rede nicht mehr von anderen Büchern des gleichen Autors oder Büchern, die andere Kunden gekauft haben, nachdem sie mein letztes Buch erworben haben. Dafür braucht es nur simple Algorithmen, wie sie z. B. von Amazon verwendet werden. (Die sind natürlich alles Andere als simpel, diese Algorithmen. Weiß ich doch, weiß ich doch! Aber es sind eben "nur" Algorithmen.) Nein! Ich rede von völlig anderen Büchern. So etwas habe ich noch nie gekauft, die Autoren sind mir völlig unbekannt und ich wüsste auch nicht, dass irgendjemand in meinem Bekanntenkreis dieses Buch jemals erworben hat. Das wäre mir nicht verborgen geblieben. Für so etwas braucht es Menschen. Menschen, mit denen man sich im Laden unterhalten kann. Menschen, die sich die Mühe machen, ihre Kunden kennen zu lernen. Menschen, die darüber hinaus auch noch sehr belesen sind.
Unverbindlich und zur Ansicht! Und was mache ich? Ich verliebe mich in das Buch. Augenblicklich! Ich muss es nicht einmal aufschlagen um zu wissen: Das will ich haben! So ähnlich ging es übrigens auch einer Kollegin, der ich es im Lehrerzimmer gezeigt habe. Und die hat überhaupt keine Geowissenschaft studiert. Im Gegenteil: Sie ist Musikerin. Und sie hat sofort leuchtende Augen bekommen, beim Anblick dieses Buches.
Ich habe bis jetzt eigentlich noch nichts über das Buch selbst geschrieben, oder?
Es ist toll!
Kaufen, lesen, lieben und zwar sofort!
Worauf wartet ihr noch?
P. S.: Die Kollegin aus dem Lehrerzimmer hat es natürlich auch sofort gekauft.
Freitag, 29. November 2019
Montag, 18. November 2019
Luisa Neubauer, Alexander Repenning: Vom Ende der Klimakrise
Eine Geschichte unserer Zukunft
Dieses Buch macht Mut. Zwar spielt es den Ernst der Lage nicht herunter - ganz im Gegenteil: Die beiden überaus kompetenten Autoren weisen mehr als deutlich darauf hin, dass es mindestens viertel nach Zwölf ist. Sie machen deutlich, dass uns unbequeme und teilweise gravierende Änderungen bevorstehen. Die Wissenschaftler und Fachleute sind sich darin einig: Je länger wir mit der Bekämpfung der Klimakrise warten, desto einschneidender, radikaler und vor Allem kostspieliger werden die Gegenmaßnahmen und die sonstigen Kosten sein. Die Zeit läuft uns davon.
Aber die Autoren machen auch Mut. Sie Zeigen Handlungsoptionen auf. Und handeln ist das Gebot der Stunde. Das steht fest.
Ein gutes und wichtiges Buch.
Lesen, und zwar unbedingt und sofort!
Dienstag, 5. November 2019
Thomas Derksen: Und täglich grüsst der Tigervater
Als deutscher Schwiegersohn in China
Thomas Derksen studierte in Shanghai Chinesisch. Richtig: Die Multimillionenmetropole Shanghai, in der Europäer so selten sind, wie ein Full House beim Pokern. Wahrscheinlich noch seltener. Er wollte eigentlich auf Distanz bleiben, auf gar keinen Fall wollte er etwas mit einer Chinesin anfangen. Doch dann begegnet er Liping, verliebt sich unsterblich und alle guten (?) Vorsätze werden über Bord geworfen. So weit, so kompliziert.
Aber das kann man noch steigern: Lipings Vater, der künftige Schwiegervater, ist Inhaber einer Fahrschule, ohne selbst wirklich Auto fahren zu können, trägt Goldkettchen, verzockt sein Geld beim Mahjong, betreibt undurchsichtige Geschäfte, ist besitzergreifend und ein lausiger Angler und ist unglaublich liebenswert.
Interkulturelle Konflikte sind vorprogrammiert, das Buch liest sich wie Comedyskript. Doch ich zweifle nicht daran, dass es die Wahrheit dokumentiert. Die Wahrheit, und nichts als die Wahrheit.
Sehr, sehr lustig und sehr, sehr erhellend.
Lesen, und zwar unbedingt und sofort.
Thomas Derksen studierte in Shanghai Chinesisch. Richtig: Die Multimillionenmetropole Shanghai, in der Europäer so selten sind, wie ein Full House beim Pokern. Wahrscheinlich noch seltener. Er wollte eigentlich auf Distanz bleiben, auf gar keinen Fall wollte er etwas mit einer Chinesin anfangen. Doch dann begegnet er Liping, verliebt sich unsterblich und alle guten (?) Vorsätze werden über Bord geworfen. So weit, so kompliziert.
Aber das kann man noch steigern: Lipings Vater, der künftige Schwiegervater, ist Inhaber einer Fahrschule, ohne selbst wirklich Auto fahren zu können, trägt Goldkettchen, verzockt sein Geld beim Mahjong, betreibt undurchsichtige Geschäfte, ist besitzergreifend und ein lausiger Angler und ist unglaublich liebenswert.
Interkulturelle Konflikte sind vorprogrammiert, das Buch liest sich wie Comedyskript. Doch ich zweifle nicht daran, dass es die Wahrheit dokumentiert. Die Wahrheit, und nichts als die Wahrheit.
Sehr, sehr lustig und sehr, sehr erhellend.
Lesen, und zwar unbedingt und sofort.
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