Auf einem abgelegenen Waldweg überfährt ein Autofahrer um ein Haar die schrecklich zugerichtete Leiche eines Arztes. Kommissar Brix und der Lokalreporter Gerck ermitteln als ungleiches Gespann.
Mittwoch, 23. September 2009
Olaf Paust: Pfälzisches Roulette
Sonntag, 6. September 2009
Michael Winterhoff: Warum unsere Kinder zu Tyrannen werden - Oder: Die Abschaffung der Kindheit
Ein Sachbuch
Der Autor praktiziert als Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie. Er bemerkte in seiner Praxis eine deutliche Zunahme von Beziehungsstörungen bei Kindern und Jugendlichen. Kinder, die wie kleine Prinzessinnen und Prinzen behandelt, ihre Eltern, Lehrer, ja ihre ganze Umgebung terrorisieren. In seinem Buch geht er wissenschaftlich fundiert auf die möglichen Ursachen ein, und er kommt am Ende zu dem Schluss, dass wir bei fortschreitender Entwicklung auf eine gesellschaftliche Katastrophe hinauslaufen, die im de-facto-Verlust einer ganzen Generation endet. Die Folge wäre eine Gesellschaft, die aus beziehungsunfähigen, introvertierten und gelegentlich auch gewalttätigen Menschen besteht, die vom emotionalen Reifegrad her auf einer Stufe mit Kleinkindern stehen. In Ansätzen lässt sich diese Entwicklung in Japan bereits beobachten.
Mir hat das Buch neue Perspektiven zur Interpretation von Problemen eröffnet, die ich immer wieder, in der letzten Zeit auch häufiger, in meinem Beruf habe. Schon nach wenigen Kapiteln nahm ich den Umgang von Eltern und Großeltern mit ihren Kindern und Enkeln bei Spaziergängen durch meine Stadt mit ganz anderen Augen wahr. Innerhalb kürzester Zeit änderte sich auch mein Verhalten gegenüber Kindern und Jugendlichen.
Jeder, der sich mit der Erziehung von Kindern beschäftigt, sei es in der Familie oder beruflich, jeder, der sich schon des Öfteren gefragt hat, warum er seinem Kind erst drei mal sagen muss, dass es sich zum Essen an den Tisch setzen soll, bevor es auch nur reagiert, jeder, der sich schon über quengelnde und schreiende Kinder in der Fußgängerzone gewundert hat und jeder, der sich über zunehmende Rücksichtslosigkeit unter Jugendlichen empört, sollte dieses Buch und seine Fortsetzung lesen.
Denn wenn Der Autor mit seinen Thesen Recht hat, und ich sehe keinen Grund daran zu zweifeln, dann haben wir es ALLE ganz schön verbockt.
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