Bernhard Kimmel war in den 50er Jahren in der Pfalz ein Tresorknacker und Einbrecher. In der Zeit von Wirtschaftswunder und unaufgearbeiteten Nazi-Verbrechen verstand er sich als eine Art wiederauferstandener Schinderhannes, der den Reichen nahm, was er den Armen (manchmal) gab.
Ein biografischer Roman wie dieser ist immer auch eine Zeitreise, die uns hilft, den Protagonisten im Zusammenhang mit seinem persönlichen Werdegang zu verstehen. Da das vorliegende Buch in mehreren Zeitebenen spielt, erhalten wir so mehrere interessante Sittengemälde, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Eines aus den späten Kriegsjahren des zweiten Weltkriegs, eines der Aufbauzeit am Anfang der Bundesrepublik und ein weiteres aus den frühen Siebzigern.
Ein lesenswertes Buch mit viel Lokalkolorit.