Sonntag, 25. Januar 2015

Wolfgang Schorlau: Fremde Wasser

Denglers dritter Fall

Angelika Schoellkopf, Abgeordnete und Hinterbänklerin im deutschen Bundestag, bricht während einer Rede zusammen und stirbt vor laufender Kamera. Bei der Autopsie wird ein Herzinfarkt diagnostiziert und die Akte geschlossen. Doch die Großmutter der Abgeordneten ist nicht bereit, sich mit der Diagnose abzufinden, denn noch nie hat es in ihrer Familie einen solchen Todesfall gegeben. Deshalb beauftragt sie den Privatermittler Dengler. Zunächst findet er am Tod der Abgeordneten nichts ungewöhnliches. Doch als er selbst in Gefahr gerät, bohrt er nach, und deckt einen ungeheueren Skandal auf. Es geht um ein Milliardengeschäft.

Der Roman ist ungewöhnlich gut recherchiert, sprachlich ein Hochgenuss und spannend bis zum Nägelabkauen.

Lesen, und zwar unbedingt und sofort!

Mittwoch, 21. Januar 2015

Wolfgang Schorlau: Das dunkle Schweigen

Denglers zweiter Fall

Dengler hält sich mit Gelegenheitsjobs als Bodyguard oder als Überwacher von Sozialhilfeempfängern über Wasser. Dann soll er in einer dubiosen Erbschaftssache ermitteln. Was zunächst beginnt wie die Alltagsbeschreibung eines mittelmäßigen Privatermittlers, mündet schließlich in einen hochspannenden Fall der wieder einmal in mehreren Jahrzehnten und auf gleich zwei Kontinenten spielt. Es geht um Kriegsverbrechen gegen Ende des zweiten Weltkriegs und um Blues. Richtig guten Blues.

Dieser Roman ist kurzweilig geschrieben, spannend und sprüht nur so vor interessanten Ideen. Die nächsten drei Bücher aus dieser Reihe habe ich übrigens auch schon gelesen, aber solange noch zwei übrig sind, komme ich kaum zum Schreiben.

Ein toller Krimi!
Lesen! Und zwar unbedingt und sofort!

Dienstag, 6. Januar 2015

Simon Beckett: Tiere

Nigel ist nicht besonders klug. Der schüchterne junge Mann lebt im Haus seiner verstorbenen Eltern, einem ehemaligen Pub, den sein Vater glücklos geführt hatte. Er geht einer geregelten Arbeit nach, lernt dort nach einiger Zeit sogar Cheryl und Karen kennen. Die beiden jungen Frauen machen Eindruck auf Nigel, doch zunächst foppen sie ihn nur und machen sich über ihn lustig. Irgendwann verabreden sie sich dann doch, und Nigel freut sich auf ihren Besuch. Eine erfrischend langweilige Liebesgeschichte, so möchte man meinen. Doch zu diesem Zeitpunkt weiß der Leser schon, dass der unterbelichtete Nigel keineswegs der nette einsame Junge ist, um den sich die Heilsarmee so rührend kümmert. Er hält in seinem Keller Tiere. Ungewöhnliche Tiere.

Auch in diesem Buch von Herrn Beckett stehen einem mehr als einmal die Haare zu Berge. Das besondere an dem Roman ist, dass er konsequent aus der Perspektive des Täters geschrieben wurde. Man lernt die Abgründe seiner Seele kennen und hat zwischenzeitlich fast ein Wenig Mitleid mit ihm. Aber nur fast und auch nur ganz kurz.

Ein tolles Buch. Unbedingt lesen!