Freitag, 5. Juni 2020

Matthias Egersdörfer: Vorstadtprinz

Roman meiner Kindheit

Umschlagtext:
"Ich war jetzt ein kleines bisschen. Viel weniger als eine Löffelspitze Joghurt. Aber doch schon da, ich wuchs und wuchs heran, und alles war wunderbar. Ich schwappte in angenehm warmer Brühe einfach umher. Ab und zu gluckerte etwas, oder ein tiefer Bass ließ mich wohlig von oben bis unten vibrieren. Wenn mich etwas störte, weil es zu arg schwappte oder ein Sound mir missfiel, trat oder boxte ich einfach mit Schmackes ein paar Mal gegen die Wand. Sofort selige Ruhe. Keiner wollte etwas von mir, keine Termine, Vorwürfe oder Prüfungen. So hätte das bis in alle Ewigkeit weitergehen können, wenn es nach mir gegangen wäre."

Der Kabarettist und Schauspieler Egersdörfer erzählt Episoden aus seiner Embryonalzeit, seiner Kindheit und seiner Jugend. Das wäre nicht weiter spektakulär, wenn Herr Egersdörfer nicht mit einer derart überbordenden Phantasie und der gnadenlosen Beobachtungsgabe eines kamarabewehrten Polizeistaates ausgestattet wäre. Seine Metaphern stehen denen von Walter Moers in nichts nach, manche seiner kunstvoll gedrechselten Sätze und Wortgebilde könnten der Feder von Arno Schmidt entsprungen sein.

Eines der besten Bücher, das ich jemals gelesen habe.

Lesen! Unbedingt lesen. Sofort!