Samstag, 16. Juni 2012

Bernhard Jaumann: Steinland

Der namibische Farmer Gregor Rodenstein wird erschossen auf seiner Farm aufgefunden. Clemencia Garises, Kriminalispektorin der Polizei Windhoek, erfährt, dass dies bei einem Überfall einer kleinen Gangsterbande geschehen ist. Bei dieser Gelegenheit wurde außerdem der Sohn der Familie entführt. Schon bald trifft ein Erpresserbrief ein, mit dem die Farmer der Gegend aufgefordert werden, ihre Ländereien an den namibischen Staat zu verkaufen.
Clemencia nimmt Witterung auf und sucht nach den Tätern. Doch zunächst muss sie ein mehrlagiges Lügengespinst zerschneiden, in das auch ihre Familie verstrickt ist. Es wird gefährlich für alle Beteiligten, und ihr wird schließlich klar, dass nichts ist, wie es scheint.

Nach "Die Stunde des Schakals" legt Herr Jaumann erneut einen spannenden und intelligent geschriebenen Namibia-Roman vor. Der Fall ist kompliziert und hat aktuelle politische und historische Bezüge. Die Figur der Kommissarin Clemencia ist so interessant und vielschichtig, dass man sich weitere Fortsetzungen dieser Reihe wünscht.

Unbedingt lesen!

Freitag, 1. Juni 2012

Gisbert Haefs: Die Rache des Kaisers

1519: Der 15jährige Jakob muss mit ansehen, wie sein Dorf und seine ganze Familie durch marodierende Landsknechte grausam ausgelöscht wird. Ein orientalischer Edelmann nimmt sich des Knaben an und adoptiert ihn. Jakob erhält Bildung und wird auch in verschiedenen Waffentechniken unterwiesen. Doch die Gesichter der Mörder kann er nicht vergessen. Nach vielen Jahren macht er sich auf die Suche nach ihnen. Er will Informationen über die Hintergründe der grausamen Tat, aber er will auch Rache. Um den Mördern auf die Spur zu kommen, schließt er sich, nun ebenfalls Söldner, verschiedenen Heeren an. Und so wird sein Leben eine Art Roadmovie durch die Kriege des 16. Jahrhunderts kreuz und quer durch Europa und die Neue Welt.

Auch dieser Roman des Herrn Haefs lässt uns wieder eintauchen in eine längst vergangene Zeit, die wir uns so heute eigentlich gar nicht mehr vorstellen können. Selbst bekannte Orte und Landschaften wirken wie aus einem Paralleluniversum, wenn man sie so sieht, wie sie vor einem knappen halben Jahrtausend aussahen. Wir sehen eine längst vergangene feudale Gesellschaft, in der weite Teile der Bevölkerung in unvorstellbarer Armut lebten und unerträgliches Leid erdulden mussten. Wir sehen Kriege, die mit unglaublicher Brutalität geführt wurden. Wir sehen aber auch, dass selbst unter solchen Verhältnissen Freude und Glück nicht unmöglich waren.

Ein tolles Buch!
Lesen!