Ich werde an dieser Stelle nicht die Handlung eines 48-Seitigen Comic-Heftes anerzählen. Hier nur meine bescheidene und subjektive Meinung dazu:
Der neue Asterix ist da!
Sicher nicht der beste Band, aber eben auch nicht der schlechteste. Im Gegenteil: alte, liebgewonnene Handlungsschemata und Zitate geben sich ein munteres Stelldichein mit neuen, frischen Ideen. Nach einer langen Durststrecke der Ideenlosigkeit und Ödnis endlich ein Hoffnungsschimmer. Ich hoffe, dass das neue Autorenteam sich mit den nächsten Ausgaben noch richtig warmläuft.
Lesen, und zwar Zackzack!
Dienstag, 29. Oktober 2019
Donnerstag, 24. Oktober 2019
Marzio G. Mian: Die neue Arktis
Dass die Arktis sich mit der globalen Erwärmung verändert, steht fest, darüber herrscht unter Ernst zu nehmenden Wissenschaftlern Konsens.
Doch welche Folgen haben diese Veränderungen? Werden sich Schiffsrouten verlagern? Küstenlinien verschieben? Können eventuell neue Rohstoffquellen ausgebeutet werden? Welche politischen Folgen hat das? Welche Folgen für die Ureinwohner der Arktis?
Der Autor geht diesen und noch viel mehr Fragen nach. Die sehr fundierten Ergebnisse seiner Überlegungen sind sicher ebenso realistisch wie beklemmend. Man möchte in dieser prognostizierten Welt eigentlich nicht leben müssen, und doch wird es so oder so ähnlich kommen.
Lesen, und zwar unbedingt und sofort.
Doch welche Folgen haben diese Veränderungen? Werden sich Schiffsrouten verlagern? Küstenlinien verschieben? Können eventuell neue Rohstoffquellen ausgebeutet werden? Welche politischen Folgen hat das? Welche Folgen für die Ureinwohner der Arktis?
Der Autor geht diesen und noch viel mehr Fragen nach. Die sehr fundierten Ergebnisse seiner Überlegungen sind sicher ebenso realistisch wie beklemmend. Man möchte in dieser prognostizierten Welt eigentlich nicht leben müssen, und doch wird es so oder so ähnlich kommen.
Lesen, und zwar unbedingt und sofort.
Montag, 21. Oktober 2019
Ulrich Tukur: Der Ursprung der Welt
Paul Goullet lebt im Paris der nahen Zukunft. Ende der 20er Jahre des 21. Jahrhunderts vielleicht. Die politische Weltbühne hat sich gegenüber heute leicht verändert, aber die meisten Änderungen hätte man bereits zu Beginn dieses Jahrzehnts erahnen können. Goullets Welt ist uns deshalb zwar nicht vertraut, aber auch nicht völlig fremd.
Er liebt Bücher und Gemälde, so stöbert er täglich in den Auslagen der einschlägigen Antiquariate nach Romanen und Bildbänden. Dabei fällt ihm schließlich ein sehr altes Fotoalbum in die Hände. Es trägt seine Initialen (P. G.) und zeigt direkt auf dem erst Bild ihn selbst. Vor über 100 Jahren.
Eine wilde Reise durch die Vergangenheit beginnt.
Tukurs Roman ist ein Roadmovie durch die rasend spannende Familiengeschichte seines Protagonisten. Und in dieser Familie gab es ganz sicher nicht nur nette Leute. Den eigenwilligen Erzählstil mit Gedankensprüngen über mehrere Jahrzehnte muss man mögen, ich mag ihn. Aber ich mag ja eigentlich alles von Ulrich Tukur.
Lesen, und zwar unbedingt und sofort!
Er liebt Bücher und Gemälde, so stöbert er täglich in den Auslagen der einschlägigen Antiquariate nach Romanen und Bildbänden. Dabei fällt ihm schließlich ein sehr altes Fotoalbum in die Hände. Es trägt seine Initialen (P. G.) und zeigt direkt auf dem erst Bild ihn selbst. Vor über 100 Jahren.
Eine wilde Reise durch die Vergangenheit beginnt.
Tukurs Roman ist ein Roadmovie durch die rasend spannende Familiengeschichte seines Protagonisten. Und in dieser Familie gab es ganz sicher nicht nur nette Leute. Den eigenwilligen Erzählstil mit Gedankensprüngen über mehrere Jahrzehnte muss man mögen, ich mag ihn. Aber ich mag ja eigentlich alles von Ulrich Tukur.
Lesen, und zwar unbedingt und sofort!
Donnerstag, 17. Oktober 2019
Heinz-Werner Kubitza: Jesus ohne Kitsch
Irrtümer und Widersprüche eines Gottessohns
Ich erinnere mich noch gut an eine Aufgabe, die ich auf dem Gymnasium einmal im Religionsunterricht anfertigen sollte: "Schreibe auf, was dir an Jesus gefällt." Ich war jung, ich war faul, und so habe ich mir einfach irgendetwas aus den Fingern gesogen. So banal und an der Bibel vorbei, dass es hier nicht erwähnt werden muss. Ist ja auch ein Wenig peinlich.
Hätte ich damals schon über eine Bibel verfügt - heute besitze ich sogar mehrere in unterschiedlichen Übersetzungen - so hätte die Erledigung dieser Aufgabe sicher anders ausgesehen. Ich hätte so lange in der Bibel geblättert, bis ich etwas markantes gefunden hätte. Seine Gewalttätigkeit vielleicht. Oder seine Fremdenfeindlichkeit. Vielleicht auch die Tatsache, dass es ein ungebildeter Analphabet war. Wenn man so etwas mit Zitaten aus der Bibel belegt, kann man jeden Religionsunterricht sprengen. Auch als Elfjähriger.
Schält man nämlich vom historischen Jesus das ab, was ihm spätere Generationen in den Mund gelegt haben - und mit den Mitteln der Literatur- und Geschichtsforschung kann man das durchaus - bleibt nicht mehr viel übrig vom lieben Jesulein. Im Gegenteil! Übrig bleibt ein irrlichternder Wanderprediger, den man in der heutigen Zeit eher heute als morgen in die geschlossene Psychiatrie einweisen würde.
Heinz-Werner Kubitza schält als promovierter Theologe gewohnt anspruchsvoll und mit Insiderwissen. Und weil er die Kirche und deren Protagonisten dabei gerne auch mal auf die Schippe nimmt, ist es ein Heidenspaß, dieses Buch zu lesen.
Lesen, und zwar unbedingt und sofort!
Ich erinnere mich noch gut an eine Aufgabe, die ich auf dem Gymnasium einmal im Religionsunterricht anfertigen sollte: "Schreibe auf, was dir an Jesus gefällt." Ich war jung, ich war faul, und so habe ich mir einfach irgendetwas aus den Fingern gesogen. So banal und an der Bibel vorbei, dass es hier nicht erwähnt werden muss. Ist ja auch ein Wenig peinlich.
Hätte ich damals schon über eine Bibel verfügt - heute besitze ich sogar mehrere in unterschiedlichen Übersetzungen - so hätte die Erledigung dieser Aufgabe sicher anders ausgesehen. Ich hätte so lange in der Bibel geblättert, bis ich etwas markantes gefunden hätte. Seine Gewalttätigkeit vielleicht. Oder seine Fremdenfeindlichkeit. Vielleicht auch die Tatsache, dass es ein ungebildeter Analphabet war. Wenn man so etwas mit Zitaten aus der Bibel belegt, kann man jeden Religionsunterricht sprengen. Auch als Elfjähriger.
Schält man nämlich vom historischen Jesus das ab, was ihm spätere Generationen in den Mund gelegt haben - und mit den Mitteln der Literatur- und Geschichtsforschung kann man das durchaus - bleibt nicht mehr viel übrig vom lieben Jesulein. Im Gegenteil! Übrig bleibt ein irrlichternder Wanderprediger, den man in der heutigen Zeit eher heute als morgen in die geschlossene Psychiatrie einweisen würde.
Heinz-Werner Kubitza schält als promovierter Theologe gewohnt anspruchsvoll und mit Insiderwissen. Und weil er die Kirche und deren Protagonisten dabei gerne auch mal auf die Schippe nimmt, ist es ein Heidenspaß, dieses Buch zu lesen.
Lesen, und zwar unbedingt und sofort!
Freitag, 4. Oktober 2019
Hape Kerkeling: Frisch hapeziert
Gala - die Kolumnen
Nach seinem bedauernswerten Ausscheiden aus dem Showgeschäft arbeitete der wunderbare Entertainer unter Anderem als Autor einer Promiklatsch-Kolumne in der lifestyle-Zeitschrift Gala. Obwohl ich diese selbst nie gelesen habe, schätze ich sie als eine Art "Bunte" des 21. Jahrhunderts ein. Also nichts, um das ich mich am Kiosk schlagen würde. Selbst im ärztlichen Wartezimmer müsste meine geistige Umnachtung schon sehr groß sein, wenn ich ein aktuelles Heft einem fünf Jahre alten Exemplar des "Spiegel" vorziehen würde. Einfach nicht meine Welt.
Trotzdem habe ich dem Buch, in dem diese Kolumnen aus den Jahren 2017/18 zusammengefasst wurden, eine Chance gegeben. Ich mag den Autor, ganz egal was er so treibt.
Den Kauf habe ich nicht bereut: stets unterhaltsam und sprachlich gewitzt berichtet Herr Kerkeling über völlig unwichtigen Promikram. Seine zweitbeste Freundin prostet ihm dabei zu, und hinten sind Rezepte drin. Was will man mehr?
Sehr, sehr lustig. Lesen, und zwar unbedingt und sofort!
Nach seinem bedauernswerten Ausscheiden aus dem Showgeschäft arbeitete der wunderbare Entertainer unter Anderem als Autor einer Promiklatsch-Kolumne in der lifestyle-Zeitschrift Gala. Obwohl ich diese selbst nie gelesen habe, schätze ich sie als eine Art "Bunte" des 21. Jahrhunderts ein. Also nichts, um das ich mich am Kiosk schlagen würde. Selbst im ärztlichen Wartezimmer müsste meine geistige Umnachtung schon sehr groß sein, wenn ich ein aktuelles Heft einem fünf Jahre alten Exemplar des "Spiegel" vorziehen würde. Einfach nicht meine Welt.
Trotzdem habe ich dem Buch, in dem diese Kolumnen aus den Jahren 2017/18 zusammengefasst wurden, eine Chance gegeben. Ich mag den Autor, ganz egal was er so treibt.
Den Kauf habe ich nicht bereut: stets unterhaltsam und sprachlich gewitzt berichtet Herr Kerkeling über völlig unwichtigen Promikram. Seine zweitbeste Freundin prostet ihm dabei zu, und hinten sind Rezepte drin. Was will man mehr?
Sehr, sehr lustig. Lesen, und zwar unbedingt und sofort!
Dienstag, 1. Oktober 2019
Alexander Mett: Extreme Wildlife-Makrofotografie
Während meines Studiums, das ist nun auch schon ein paar Jahrzehnte her, begann ich, mich mit Fotografie zu beschäftigen. Autodidaktisch habe ich mir seinerzeit die Landschafts- Architektur- und eben die Makrofotografie angeeignet. Viel Geld für Literatur oder gar Workshops oder Kurse zum Thema hatte ich nicht übrig, so war es vor Allem Andreas Feiningers "Große Fotolehre", mit der ich mir die Theorie draufgeschafft habe. Ab und zu eine Fotozeitschrift, und das war's. Was ich in der Makrofotografie erreicht habe, war nie besonders meisterlich, für meine Zwecke hat es aber immer ausgereicht: Kleine Tiere rasch so dokumentieren, dass man sie später in aller Ruhe bestimmen kann. Im Prinzip also: Blende so klein wie möglich, Blitz auf TTL-Messung einstellen, ggf. mit Kabel entfesseln und los geht's. Anfangs mit Vorsatzlinsen, später mit Zwischenringen, Retroadapter und Balgengerät. Viel später sogar mit speziell dafür gerechneten Makroobjektiven. Manchmal kamen dabei sogar ganz hübsche Bilder zustande, weil die Viecher halt so hübsch sind. Aber Meisterwerke waren das nie.
In den letzten Jahren bemerkte ich in den sozialen Netzwerken und auf den einschlägigen Fotoplattformen jedoch Bilder, deren Schärfe, Detailreichtum und Tiefenschärfe ich mir im Zusammenhang mit dem vermuteten Abbildungsmaßstab nicht mehr erklären konnte. "Wie machen die das?" fragte ich immer häufiger. Ist das im Studio gemacht worden? Mit teuren Lupenobjektiven? Das ist doch so physikalisch gar nicht möglich!
Da hatte ich wohl in den letzten Jahren ganz wesentlich Entwicklungen und technische Neuerungen verschlafen. Zeit, sich noch einmal etwas mit Theorie zu beschäftigen. So traf es sich gut, dass ich jüngst auf facebook auf die Bilder von Alexander Mett gestoßen bin. So etwas hatte ich noch nie gesehen, und ich habe ganz sicher schon viele sehr gute Makroaufnahmen betrachtet. Er hat eben erst ein Buch zum Thema veröffentlicht, also her damit. Kann doch nicht so schwer sein.
Und im Grunde genommen ist es das auch nicht: Über die Jahre haben sich bei mir Fehler eingeschlichen, die v. A. auf meinen Mangel an theoretischem Hintergrundwissen zurückzuführen sind. Und ja: Eine wesentliche Neuerung habe ich auch verschlafen: Focus-Stacking heißt das Zauberwort. Herr Mett erklärt alles mit verständlichen Worten und bebildert reichlich und überaus eindrucksvoll. Die Bedienung in meinem Lieblingscafé hat sich schon beim Anblick der Hirschkäfer gegruselt. Was hätte sie wohl gesagt, wenn ich ihr die spektakulären Aufnahmen der Springspinnen gezeigt hätte?
Jetzt wird wohl erst einmal gebastelt (nämlich ein Diffusor für das Blitzlicht), und dann werde ich den ollen Retro-Adapter, das Balgengerät und das 20mm-Objektiv wieder hervorkramen, mit denen ich damals als Referendar die Drosophilas für meinen LK auf Diafilm fotografiert habe.
Heute weiß ich, wie ich das besser hinbekommen würde. Vielleicht überspringe ich das Balgengerät auch und nehme sofort das Makro und die Zwischenringe.
Wer sich für das Thema interessiert: Unbedingt lesen, und zwar sofort!
In den letzten Jahren bemerkte ich in den sozialen Netzwerken und auf den einschlägigen Fotoplattformen jedoch Bilder, deren Schärfe, Detailreichtum und Tiefenschärfe ich mir im Zusammenhang mit dem vermuteten Abbildungsmaßstab nicht mehr erklären konnte. "Wie machen die das?" fragte ich immer häufiger. Ist das im Studio gemacht worden? Mit teuren Lupenobjektiven? Das ist doch so physikalisch gar nicht möglich!
Da hatte ich wohl in den letzten Jahren ganz wesentlich Entwicklungen und technische Neuerungen verschlafen. Zeit, sich noch einmal etwas mit Theorie zu beschäftigen. So traf es sich gut, dass ich jüngst auf facebook auf die Bilder von Alexander Mett gestoßen bin. So etwas hatte ich noch nie gesehen, und ich habe ganz sicher schon viele sehr gute Makroaufnahmen betrachtet. Er hat eben erst ein Buch zum Thema veröffentlicht, also her damit. Kann doch nicht so schwer sein.
Und im Grunde genommen ist es das auch nicht: Über die Jahre haben sich bei mir Fehler eingeschlichen, die v. A. auf meinen Mangel an theoretischem Hintergrundwissen zurückzuführen sind. Und ja: Eine wesentliche Neuerung habe ich auch verschlafen: Focus-Stacking heißt das Zauberwort. Herr Mett erklärt alles mit verständlichen Worten und bebildert reichlich und überaus eindrucksvoll. Die Bedienung in meinem Lieblingscafé hat sich schon beim Anblick der Hirschkäfer gegruselt. Was hätte sie wohl gesagt, wenn ich ihr die spektakulären Aufnahmen der Springspinnen gezeigt hätte?
Jetzt wird wohl erst einmal gebastelt (nämlich ein Diffusor für das Blitzlicht), und dann werde ich den ollen Retro-Adapter, das Balgengerät und das 20mm-Objektiv wieder hervorkramen, mit denen ich damals als Referendar die Drosophilas für meinen LK auf Diafilm fotografiert habe.
Heute weiß ich, wie ich das besser hinbekommen würde. Vielleicht überspringe ich das Balgengerät auch und nehme sofort das Makro und die Zwischenringe.
Wer sich für das Thema interessiert: Unbedingt lesen, und zwar sofort!
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