Stachelmanns erster Fall
Der alteingesessene Immobilienmakler Holler ist ein wohlhabender und angesehener Mann. Die von seinem Vater übernommene Firma führt er erfolgreich und wurde so die "Nummer 1" in Hamburg. Aber irgendjemand ist ihm nicht wohl gesonnen. Man ermordet nach und nach Mitglieder seiner Familie. Auch eine Polizistin lässt ihr Leben, als sie einer heißen Spur folgt. Die Polizei ist ratlos. Beim Studium der Firmenakten entdeckt sie weit zurückliegende Unregelmäßigkeiten, und versuchen auf diese Weise ein Tatmotiv zu finden. Auch der als Historiker arbeitende Josef Maria Stachelmann steuert Ideen bei. Man befragt Zeugen, die von den Unregelmäßigkeiten betroffen waren. Doch als Zeuge lebt man gefährlich in diesem Fall. Einer nach dem anderen kommt ums Leben.
Christian von Ditfurth ist meines Erachtens der derzeit beste Krimiautor im deutschsprachigen Raum. Selbst diese im Jahr 2002 begonnene Serie - ein Frühwerk, könnte man sagen - zeugt schon von seiner großen Meisterschaft: Gekonnt jongliert er mit intelligent konstruierten Charakteren, einer komplexen, vielschichtigen und bis zur letzten Seite spannenden Handlung und äußerst unbequemem historischen Hintergrundwissen.
Ein tolles Buch! Unbedingt lesen!
Donnerstag, 27. September 2018
Sonntag, 16. September 2018
Heinz Strunk: Der goldene Handschuh
Wir befinden uns im Hamburg der 70er Jahre. Es ist die Zeit der kurzen Röcke, freizügiger Zeitschriftencover und scheinbarer sexueller Freiheit. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus in dem Viertel, wo überall noch der Muff von tausend Jahren aus der Kanalisation aufsteigt. Hier leben die Abgehängten, die Opfer und die Täter des Krieges und der Nachkriegszeit. Verlorene Seelen, die einfach nicht wieder Fuß fassen konnten: Ehemalige Soldaten, die bei der Fremdenlegion untergetaucht sind, und jetzt die traumatisierenden Bilder in ihren Köpfen nicht mehr los werden. Ein DDR-Flüchtling, der als Jugendlicher im Westen auf einem Bauernhof ausgebeutet, misshandelt und vergewaltigt wurde, eine ehemalige KZ-Zwangsprostituierte, die heute als alte Frau für eine Flasche Schnaps die Beine breit macht.
Hier lebt auch Fritz Honka, genannt Fiete. Er kehrt regelmäßig im "goldenen Handschuh" ein, einer heruntergekommenen Nebenstraßenkneipe, die man mit Fug und Recht als Spelunke bezeichnen kann. Für ein paar Mark besäuft er sich hier mit Fanta-Korn, kurz FaKo. Und hier findet er auch Frauen, die er mit in seine Wohnung nimmt, um sie dort für sich arbeiten zu lassen, sie sexuell auszubeuten und schließlich, meist im Affekt und im Suff, umzubringen. Anschließend zerstückelt er ihre Leichen und versteckt sie auf dem Dachboden, wo es mit der Zeit immer strenger riecht.
Fritz Honka war einer der bekanntesten und erschreckendsten Serientäter in der nicht mehr ganz jungen Bundesrepublik. Heinz Strunk verschafft uns mit seinem ersten nicht autobiografischen Roman einen Einblick in das Seelenleben eines Massenmörders. Und diese Aussicht ist schier unerträglich.
Lesen! Und zwar unbedingt und sofort!
Hier lebt auch Fritz Honka, genannt Fiete. Er kehrt regelmäßig im "goldenen Handschuh" ein, einer heruntergekommenen Nebenstraßenkneipe, die man mit Fug und Recht als Spelunke bezeichnen kann. Für ein paar Mark besäuft er sich hier mit Fanta-Korn, kurz FaKo. Und hier findet er auch Frauen, die er mit in seine Wohnung nimmt, um sie dort für sich arbeiten zu lassen, sie sexuell auszubeuten und schließlich, meist im Affekt und im Suff, umzubringen. Anschließend zerstückelt er ihre Leichen und versteckt sie auf dem Dachboden, wo es mit der Zeit immer strenger riecht.
Fritz Honka war einer der bekanntesten und erschreckendsten Serientäter in der nicht mehr ganz jungen Bundesrepublik. Heinz Strunk verschafft uns mit seinem ersten nicht autobiografischen Roman einen Einblick in das Seelenleben eines Massenmörders. Und diese Aussicht ist schier unerträglich.
Lesen! Und zwar unbedingt und sofort!
Freitag, 7. September 2018
John Connolly: Stan
Mit seinem Roman wagt der irischen Autor eine Nacherzählung des Lebens- und Leidenswegs des besten und wohl auch berühmtesten Komikerduos der Filmgeschichte. Dabei berichtet er so ganz nebenbei von einer unglaublich tragischen Liebesbeziehung. Mister Laurel und Mister Hardy waren zwar beide den Frauen durchaus zugetan, liebten aber letzten Endes nur einander. Als Oliver Hardy nach einer Serie von Schlaganfällen der Fähigkeit zu sprechen beraubt war, hörte auch sein Freund Stan Laurel auf, sich der Sprache in dessen Anwesenheit zu bedienen. Beide verständigten sich fortan nur noch mimisch und gestisch. Wie in einem Stummfilm. Nach Babe Hardys Tod schrieb Stan noch jahrelang Drehbücher und Sketche für sich und seinen Freund. Drehbücher und Sketche, die nie verfilmt wurden, weil sie ohne Babe nicht funktioniert hätten. Und weil Stan Laurel ohne Babe Hardy nicht mehr hätte arbeiten wollen.
Ich habe beim Lesen dieses biographischen Romans laut gelacht und leise geweint. Kopfkino vom Allerfeinsten. Was will man mehr?
Lesen. und zwar unbedingt und sofort!
Ich habe beim Lesen dieses biographischen Romans laut gelacht und leise geweint. Kopfkino vom Allerfeinsten. Was will man mehr?
Lesen. und zwar unbedingt und sofort!
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