Noah, ein fünfzigjähriger Familienpatriarch von kleinem Wuchs und mit fusseligem Bart, neigt zum Herumfrömmeln und Moralisieren. Regelmäßig besucht er die Städte Sodom und Gomorrha, um die Verderbtheit seiner Einwohner zu studieren. Dann kommt er frühmorgens sturzbetrunken nach Hause, schläft bis in die Puppen und strapaziert am nächsten Morgen völlig verkatert die Geduld seiner Frau und seiner Söhne. Kurzum: er nervt! Und zwar nicht nur seine Familie, sondern auch seine Nachbarn. Selbst Gott höchstpersöhnlich verdreht wohl die Augen, wenn Noah mit ihm sprich. Nur, dass man das in diesem Buch nicht sehen kann. Aber man liest aus seinen Antworten heraus, als Noah eines Tages zu ihm kommt, und die Apokalypse zur Vernichtung aller Sünder verlangt. Völlig enerviert von Noahs Gezeter lässt Gott sich darauf ein. Doch schon bald schließt er einen Pakt mit Noahs listiger Frau, um dem alten Nöhlkopf eine Lehre zu erteilen.
Was wie eine Verhonepiepelung der Biblischen Geschichte klingt (und vielleicht aus so gemeint ist), mündet schließlich in eine äußerst liebevolle Hommage an die Schöpfung. Und die ist ja wirklich schön, ob man nun an einen Schöpfer glaubt oder nicht.
Auch dieser zweite Teil von Ralf Königs Bibeltrilogie ist wieder eine bezaubernde Neuinterpretation einer alten Geschichte. Mit viel Witz und Augenzwinkern, aber das hätte ich vom Schöpfer eines Knollennasennoah wie diesem auch nicht anders erwartet.
Unbedingt lesen, und zwar sofort!
Und jetzt noch schnell den dritten Teil ;-)
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