Auf dem Heidelberger Philosophenweg wird eine Leiche gefunden. Ein Mann wurde zunächst erstochen, dann in ein barockes Kostüm gesteckt und entsprechend der Mode des Barock geschminkt. Kommissar Melzer erhält in diesem Zusammenhang einen anonymen Brief, der in derart altertümlicher Sprache verfasst wurde, dass die Vermutung eines Zitats nahe liegt. Und richtig: Es handelt sich um ein Schreiben, welches die damalige Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans, auch bekannt als Liselotte von der Pfalz, im Jahr 1705 verfasst hat. Sein Freund Gontard, der eigentlich schon den Ruhestand genießt, bietet ihm seine Hilfe an. Und so kommt es, dass Friedrich Gontard wieder ermittelt. Bald stellt sich heraus, dass der Tote selbst ein Täter war, dass auch er in der Vergangenheit Leben zerstört hat. Doch darüber hat damals niemand gesprochen.
Der Protagonist Gontard ist kein Actionheld, kein wild um sich schießender Draufgänger oder gar Raufbold. Er ist ein in die Jahre gekommener Ex-Polizist, der ebenso so ruhig wie besonnen ermittelt. Diese Ruhe und Besonnenheit sind es, die ihm das Vertrauen der in den Fall verstrickten Personen einbringt. Nach und nach öffnen sie sich und es kommen furchtbare Geheimnisse zum Vorschein.
Auch in diesem Gontard-Krimi widmet sich Frau Beil einem überaus heiklen Thema, welches in der Vergangenheit gerne totgeschwiegen wurde. Geschickt verflicht sie mittels eingestreuter Briefe mehrere Zeitebenen. Die Figuren des Romans werden so greifbarer und glaubwürdiger.
Unbedingt lesen!
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