An was ich mich so erinnern kann
In seinem ersten Buch beschreibt der Keyboarder Christian Lorenz seine Jugend und seine Lehr- und Wanderjahre als Punkmusiker im zweiten deutschen Staat. Die Einblicke die er uns dabei gewährt, sind ausgesprochen lehrreich. Von diesem Aspekt der Deutschen Demokratischen Republik wusste ich bisher so gut wie nichts.
Noch aufschlussreicher wird das Buch durch die Schilderung der Ereignisse um den Mauerfall und die Wiedervereinigung. Aus der Perspektive eines in Ostberlin aufgewachsenen Menschen sehen diese historischen Begebenheiten nämlich ganz anders aus, als durch die Brille eines Wessis aus dem Rheinland. Obwohl ich selbst wenige Jahre nach der Wende für fünf Jahre in den neuen Bundesländern gelebt und gearbeitet habe, ist mir dieser Aspekt der deutschen Vereinigung nicht hinreichend bewusst geworden: Der Westen hat den Osten einfach geschluckt und den Menschen dort ihre Identität geraubt. Das muss man einfach einmal so klar aussprechen. Flake sagt das übrigens nicht so, das tue ich jetzt an seiner Stelle. Ich lese das eher zwischen seinen Zeilen. Letzten Endes dürfen wir uns nicht darüber wundern, dass einige dieser Leute nun, fast dreißig Jahre nach dem Mauerfall, immer noch sehr unzufrieden mit ihrer Situation sind.
Ein tolles Buch. Lesen, und zwar unbedingt und sofort!
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