Seit nunmehr sieben Jahren bloggt unter dem Pseudonym "Frau Freitag" eine Berliner Lehrerin Alltägliches und alltäglich Wahnsinniges. Sie schreibt Geschichten auf, wie sie einem Lehrer nun einmal passieren, vor allem an einer Brennpunktschule in Berlin. Sie berichtet aber auch ganz private Geschichten vom alltäglichen Scheitern. Sie tut das ohne Mitleid zu erwarten und ohne um Beifall zu betteln. Die Geschichten sprechen für sich, sind rühren an oder sind komisch, manchmal auch ein Wenig erschreckend. Und ab und zu fasst sie einige thematisch verwandte Blogeinträge im Zusammenhang mit Pädagogik zu einem Buch zusammen. Diese haben inzwischen an Studienseminaren den Status von Lehrbüchern, denn sie vermitteln so viel mehr alltagstaugliches Handwerkszeug als die Werke der gefeierten Pädagogikpäpste, die selber schon seit Jahrzehnten keine Schule mit Schülern mehr von innen gesehen haben. Ein unterhaltsames und auch lehrreiches Buch, aus dem ich mir eine Menge abschauen konnte, obwohl ich meinen Beruf ja auch nicht erst seit gestern ausübe. Wieder einmal bin ich dankbar, in einem Gymnasium im beschaulichen Neustadt unterrichten zu dürfen und nicht in einer Brennpunktschule einer Großstadt.
Lesen, und zwar unbedingt und sofort.
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