Freitag, 18. Oktober 2013

Manfred Spitzer: Digitale Demenz


Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen

Der Psychiater und Neurowissenschaftler Spitzer erläutert in seinem umstrittenen Buch, welche negativen Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung der frühzeitige und exzessive Konsum digitaler Medien bei Kindern und Jugendlichen hat. Er legt dar, dass dieser Konsum nicht nur nicht nützlich ist, sondern kurz- mittel und langfristig äußerst schädlich. Da er seine leidenschaftlich vorgetragenen Thesen mit überprüfbaren wissenschaftlichen Quellen untermauert, besteht für mich kein Grund, ihm das nicht zu glauben. Immerhin ist er Fachmann auf dem Gebiet der Neurobiologie, und kann somit die Relevanz der zitierten Studien einschätzen.

Ein erschreckendes Buch, das zu lesen ich meinen Kolleginnen und Kollegen ebenso dringend empfehle wie Eltern von Kindern und Jugendlichen.

1 Kommentar:

  1. Es gibt leider ein großes Problem, denn seit dem sie es hier als Lesestoff vorgeschlagen haben, hat sich bis heute – also 9 Jahre später – nichts geändert. Es ist sogar noch schlimmer geworden.
    Mittlerweile werden Schulen und Universitäten digitalisiert und hunderter Studien zeigen im Ergebnis, dass die Digitalisierung die Lernleistungen deutlich verschlechtert hat, statt sie zu verbessern.
    Die Lobby der »Digitalisierer« verfügt über weit mehr Mittel als die Pharmaindustrie sie je hätte.
    Hersteller von digitalen Geräten wie Smartphones, Tablets, Laptops und nun selbstverständlich auch die Hersteller von Whiteboards und der entsprechenden Software erklären, wie toll das doch alles sei und wie gut das Lernen zukünftig würde.
    Prof. Dr. Manfred Spitzer hat die Ergebnisse in seinem Buch »Die Smartphone-Epidemie« aufgeschrieben und damit ganz deutlich gemacht, was man Kindern und Jugendlichen mit dieser Digitalisierung antut.
    Der Lockdown an den Schulen hat gezeigt, dass Schüler mit einem Onlineunterricht nichts wirklich anfangen können. Es zeigte sich insbesondere daran, dass ein unfassbarer Bedarf an Nachhilfe entstand, weil man den Schülern nicht mehr beigebracht hat selbstständig zu lernen. Digitale Geräte selbst werden in der Schule eher dazu benutzt, um sich in den sozialen Medien aufzuhalten, die man besser als asoziale Medien bezeichnen sollte.

    Haben denn schon einige ihrer Kollegen dieses Buch gelesen und sich entschieden etwas zu ändern bzw. eine weitere negative Entwicklung entgegenzuwirken?

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