Dienstag, 21. September 2010

Akif Pirinçci: Felipolis

Francis, der samtpfotige Klugscheißer, ist wieder da. Inzwischen in Würde ergraut erfreut er sich seines Lebens und räkelt sich dösend im Sommersonnenschein. Durch seinen Freund und alten Kampfgefährten Blaubart erfährt er von einer spitzohrigen Milliardenerbin, der nun alle nach dem Leben trachten, die Erbschaft streitig machen wollen oder beides. Bald erwachen bei ihm Spürnase und Beschützerinstinkt. Er merkt: hier ist etwas faul.

1989 veröffentlichte Akif Pirinçci mit Felidae den ersten Roman aus seinem Katzenparalleluniversum der Bonner Hinterhöfe und -gärten. Das Buch war seinerzeit ein voller Erfolg. Dennoch ließ sich Herr Pirinçci nicht dazu verleiten, durch schnelles Nachlegen von Fortsetzungen den Markt mit Felidae-Romanen zu überschwemmen. Im Gegenteil. In diesem Zyklus sind bisher erst sieben Bücher erschienen. Im Schnitt also alle drei Jahre eines. Ich halte das für eine weise Entscheidung. Die Geschichten um Francis und seine Freunde sind glänzend recherchiert, aussergewöhnlich gut durchdacht, sprachlich ausgefeilt und spannend bis zum Nächte Durchlesen. Durch den Kunstgriff, die von bizarren Einfällen nur so strotzenden Plots in die Fabelwelt der sprechenden Schnurrhaarigen zu verlegen wirken seine Geschichten nur noch (klingt komisch, ist aber so) glaubwürdiger.

Ein tolles Buch. Nicht unbedingt kindertauglich, aber toll! Alle verfügbaren Daumen nach oben und mindestens fünf Sterne.

Lesen!

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