Im Herbst 1996 beginnt Daniela Matijević einen Kariere als Sanitäterin bei der Bundeswehr. Um ihre Chancen auf ein Medizinstudium zu erhöhen, verpflichtet sie sich für vier Jahre. Es kommt wie es kommen musste: Sie wird wenige Monate vor Ablauf ihrer Dienstzeit in den Kosovo versetzt, wo ein von Kriegsverbrechen und Völkermord geprägter Konflikt tobt. Was sie dort erleben muss verändert ihr Leben. Zurück in Deutschland, ausgebrannt und traumatisiert, ist sie nicht mehr in der Lage, sich in den Alltag zu integrieren. Dass ihr in deutschen Behörden niemand helfen will oder kann, ist für sie eine ebenso entsetzliche wie demütigende Erfahrung.
Dieses Buch erzählt nicht nur eine tragische Lebensgeschichte. Es ist auch ein flammender Appell für die Professionalisierung des Soldatenberufes und des Umgangs mit Veteranen. Soldaten in Kampfeinsätzen benötigen nicht nur eine solide Ausbildung für ihr Handwerkszeug, sie bedürfen auch der psychologischen Unterstützung und seelischer Nachsorge. So wie Frau Matijević werden jedes Jahr circa 7000 deutsche Soldaten in Krisengebiete im Ausland geschickt. Viele von ihnen kommen schwer traumatisiert zurück und finden sich im Zivilleben nicht mehr zurecht. Ohne Anerkennung als Veteranen und entsprechend professionelle psychologische Unterstützung laufen wir Gefahr, diese Menschen als Mitglieder unserer Gesellschaft für immer zu verlieren. Und das haben sie nicht verdient!
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