Neue Abenteuer im Europaparlament
Womit niemand gerechnet hätte ist eingetreten: Der Satiriker und ehemalige Titanic-Chefredakteur hat es zum zweiten Mal ins Europaparlament geschafft. DIE PARTEI errang sogar zwei Mandate.
Jetzt, kurz vor dem Ende seiner zweiten Legislaturperiode bilanziert der Parlamentarier seine Arbeit, und die ist rückblickend bei Weitem nicht so albern wie in der ersten. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Verschwendung, verkommene Moral und vor Allem Korruption ans Licht der Öffentlichkeit zu zerren. Dabei verbeißt er sich in seine politischen Lieblingsfeinde wie ein Terrier ins Hosenbein. Die ihm als fraktionslosem Abgeordneten zustehende Redezeit (60 Sekunden zu bestimmten Anlässen) baut er in dieser zweiten Legislatur zu einer regelrechten Kunstform aus und er trifft immer. Mit jedem Wort, mit jeder Kunstpause und mit jedem "Ähh".
Oder, um es mit der "Weltwoche" zu sagen:
"Dem Hofnarren ist das Lachen vergangen
Der Satiriker Martin Sonneborn wollte mit seiner Spasspartei die EU humoristisch aufspiessen. Heute zählt er zu von der Leyens härtesten Kritikern im Europaparlament. Denn die Realität hat die Groteske der Satire übertroffen, dem Hofnarren ist das Lachen im Hals steckengeblieben. Unverhofft wurde er seriös, zur Ein-Mann-Kampagne gegen Korruption, Amtsanmassung und Dilettantismus. »Er ist«, so ein EU-Beobachter, »was das Dorf von Asterix für das Römische Reich war: ein schmerzender Stachel.«
In meinen Augen der wichtigste Abgeordnete in Brüssel. Meine Stimme hat er.
Dringende Lese- und Wahlempfehlung.