Hernando Ruiz lebt in zwei Welten: Nach außen hin bemüht er sich, den christlichen Glauben zu praktizieren und zu lernen. Im Andalusien des 16. Jahrhunderts ist das für ihn überlebenswichtig, denn er ist ein Nachfahre der ehemaligen muslimischen Herrscher Spaniens, und die spanische Inquisition beobachtet diese "Neuchristen" - zwangsbekehrte Muslime - argwöhnisch. Heimlich aber versuchen die Morisken, ihren Glauben nicht zu vergessen. Sie praktizieren ihre Sitten und Gebräuche heimlich und in dem Maß, das diese Heimlichkeit zulässt. Hernando ist jedoch nicht nur bei den katholischen Spaniern ein Außenseiter. Auch die unterdrückten Muslime sehen in ihm kein vollwertiges Gemeindemitglied, denn seine Mutter wurde seinerzeit von einem Priester vergewaltigt. Hernando trägt deshalb das Stigma leuchtend blauer Augen.
Irgendwann kommt es zum Moriskenaufstand, und eine neuer muslimischer König wird gekrönt. Alles verändert sich.
Auch dieser zweite Roman von Ildefonso Falcones ist brillant recherchiert, von epischer Länge und vor Allen eines: spannend bis zum Nägelabkauen.
Ein tolles Buch! Lesen, und zwar unbedingt und sofort!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen