Die fünfziger und frühen sechziger Jahre galten später als Gipfel vergangenheitsverdrängender Spießigkeit. Darin liegt sicher eine Menge Wahrheit. Aber das ist nur ein Aspekt des Zeitgeistes. Eine andere Facette wird in diesem Buch deutlich, in dem Frau Beil in siebenundzwanzig Kurzgeschichten ihre Kindheitserinnerungen lebendig werden lässt: In den Fünfzigern konnten Kinder noch auf der Straße spielen und es wurde auch noch gespielt und nicht ferngesehen. Landschaften waren noch nicht völlig verbaut und zersiedelt, es gab noch Fantasie und auch kleine Geschenke waren etwas Besonderes auf das sich ein Kind monatelang freuen konnte. Kinder lasen noch Bücher - freiwillig - und es gab noch Maikäfer.
Ein wunderschönes und poetisches kleines Buch. Man kann es Kindern vorlesen oder sich selbst daran erfreuen, beides ist möglich. Schade, dass es nur noch antiquarisch zu erstehen ist.
Ich bin zwar erst in den späten 60gern geboren, aber auch ich habe in meiner kleinen Siedlung noch auf der Straße gespielt und im Winter gerodelt. Fernsehen gab es zwar schon, aber es wurde von meinen Eltern dosiert und das war gut so.
AntwortenLöschenMaikäfer gibt es immer noch, wie ein Blick auf den Rasen vor unserer Schule schmerzlich zeigt.
Wer Maikäfer mag, "Im Traum kann ich fliegen" ist ein wunderschönes Bilderbuch mit einem Engerling als Hauptfigur.