Mittwoch, 16. September 2020

Mary L. Trump: Zu viel und nie genug

Wie meine Familie den gefährlichsten Mann der Welt erschuf

Eine Psychologin äußert sich über Donald Trump. Das ist nun wirklich nicht neu. Seit mindestens vier Jahren analysieren Psychologinnen und Psychologen den erfolgreichen (?) Immobilienmogul, Milliardär (?), Reality-Showstar und nun Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Interessant an diesem Buch ist, dass die promovierte klinische Psychologin Mary L. Trump - der Name lässt es bereits vermuten - die Nichte dieses Mannes ist. Anders als ihre Kolleginnen und Kollegen erstellt sie also keine Ferndiagnose. Sie kennt den Mann persönlich und nicht nur aus der Zeitung. Das ist stellenweise recht spannend, manchmal liest es sich wie ein persönlich motivierter Rachefeldzug. Trotzdem: Ein wichtiges Buch, das zu Lesen ich uneingeschränkt empfehle. 

Kostprobe gefällig?

"Die Wände seiner teuren und gut bewachten Gummizelle beginnen sich aufzulösen. Die Menschen, die Zugang zu ihm haben, sind schwächer als er, feiger, aber ganz genauso verzweifelt. 

Ihre Zukunft hängt unmittelbar von seinem Erfolg und Wohlwollen ab. Sie können oder wollen nicht wahrhaben, dass ihr Schicksal das gleiche sein wird wie das derjenigen, die ihm in der Vergangenheit die Treue geschworen haben. Es scheint, als gäbe es einen endlosen Nachschub an Menschen, die willens sind, dem Club der Claqueure beizutreten, der Donald vor seinen Unzulänglichkeiten schützt und seinen völlig unbegründeten Glauben an sich selbst aufrechterhält. Auch wenn Donald von mächtigeren Menschen, als er selbst es ist, in die Institutionen eingesetzt wurde, die ihn von Anfang an abgeschirmt haben, sind es die Schwächeren, die ihm ermöglichen, sich dort zu halten."


Lesen! Und zwar unbedingt und sofort! 

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