Hannah ist eine ganz normale Schülerin in einer zehnten Klasse eines Gymnasiums. Sie hat die gleichen Sorgen und Nöte, die wohl die meisten Jugendlichen haben. In der Schule läuft es mal besser, mal schlechter, man schaut den Jungs der Oberstufe hinterher und man verliebt sich. Eines Tages entdeckt sie an sich eine besondere Fähigkeit, die ihr Leben von einem Augenblick auf den anderen radikal verändert. Diese Fähigkeit verleiht ihr Macht über Gegenstände und Menschen. Zunächst muss sie lernen, mit dieser Fähigkeit umzugehen. Durch verschiedene von ihr herbeigeführte, eher unangenehme Ereignisse wird ihr bald klar, dass mit dieser Macht auch eine große Verantwortung einher geht. Als ihre heimliche Liebe Jan beginnt, sich für sie zu interessieren, gerät ihr Leben nach und nach völlig aus den Fugen.
Was wie eine Teenager-Liebesgeschichte anfängt verwandelt sich innerhalb weniger Kapitel in einen unheimlichen, geradezu beängstigenden Plot. Hannahs Fähigkeit, Menschen zu manipulieren stürzt sie in tiefe moralische Dilemmata. Und während sie in den Köpfen anderer Menschen herumfuhrwerkt merkt sie nicht, dass sie selbst ebenfalls manipuliert wird. Doch ihr Widersacher hat, im Gegensatz zu der durchaus sympathischen Heldin dieser Geschichte, keinerlei Skrupel. Bald schwebt sie in größter Gefahr.
Wäre dieses Buch tatsächlich eine Herz-Schmerz-Geschichte, ich hätte es vermutlich nicht bis zum Ende gelesen. Verliebten Sechzehnjährigen begegne ich in meinem Beruf wirklich oft genug, das muss ich mir, trotz aller Sympathie, nicht auch noch in meiner Freizeit geben. Aber die Verliebtheit des Mädchens am Anfang der Geschichte ist eigentlich nur ein Aufhänger. Schnell wird der intelligent geschriebene Roman sehr spannend und bleibt dies, dank vieler überraschender Wendungen, bis zur letzten Seite.
Formbar Begabt stellt den Auftakt zu einer Serie dar. Die geschickt angelegten Charaktere und die interessante Grundidee bieten in der Tat jede Menge Ansätze für eine Fortsetzung. Gut könnte ich mir diese Geschichte auch verfilmt oder als Fernsehserie vorstellen.
Lesen, und zwar sofort!
Dienstag, 13. Mai 2014
Sonntag, 11. Mai 2014
Lea Linster, Peter Gaymann: Das Gelbe vom Ei - Huhnglaubliche Rezepte
Lea Linster, die bekannte Spitzenköchin mit dem entzückenden letzeburgischen Akzent, hat es eigentlich nicht nötig, sich bei ihren Rezeptsammlungen von Anderen helfen zu lassen. Ihr Kochbuch rund um Huhn und Ei würde sich sicher auch ohne die herausragenden und appetitanregenden Food-Fotos von Justine Krzyżanowska verkaufen wie geschnitten Brot. Auch die überaus putzigen Cartoons des Zeichners Peter Gaymann könnte man als schmückendes Beiwerk betrachten, welches vom Kochen nur unnötig ablenkt. Man könnte sogar der Meinung sein, die bezaubernden, in schwarzweiß gehalten Porträts, die die Köchin und den Zeichner vorzugsweise beim Herumalbern zeigen, gehörten eher an die Wand als in ein Kochbuch.
Oder man sieht die Fotos und Zeichnungen als Gewürze, die aus einem guten Essen ein noch besseres machen können. Ich bin jedenfalls der Meinung, dass dies eines der schönsten und charmantesten Kochbücher ist, welches ich jemals in den Händen hielt.
Eine besondere Empfehlung der Küche, drei goldene Kochmützen und alle verfügbaren Daumen nach oben!
Lesen, und zwar unbedingt und sofort!
Oder man sieht die Fotos und Zeichnungen als Gewürze, die aus einem guten Essen ein noch besseres machen können. Ich bin jedenfalls der Meinung, dass dies eines der schönsten und charmantesten Kochbücher ist, welches ich jemals in den Händen hielt.
Eine besondere Empfehlung der Küche, drei goldene Kochmützen und alle verfügbaren Daumen nach oben!
Lesen, und zwar unbedingt und sofort!
Freitag, 9. Mai 2014
Michael Roos: Sachen gibt's...?!
Und zwar die Heftchen #1 - #3
Die Tücken des Objekts bieten Anlass für klammheimliche Schadenfreude, ein eigensinniger Hase kitzelt immer wieder das Zwerchfell und nerdiges aus dem Leben eines computerspielenden Zeichners lässt einen schmunzeln.
Seit über drei Jahren gibt es ihn schon, den gezeichneten Blog von Michael Roos alias deMichl. Jede Woche kann man dort einen kleinen autobiografischen Comic bestaunen, in dem putzige Comicfiguren Szenen aus dem Leben des Autors leicht überspitzt nachspielen. Der Zeichenstil ist unverwechselbar und stark abstrahierend ("Quadratschädel"), die Figuren aber eng an die charakteristischen Merkmale und Eigenschaften ihrer realen Vorbilder angelehnt und daher gut erkennbar - wenn man diese realen Vorbilder denn kennt. Die Geschichten sind aufgrund ihrer Kürze immer pointiert und äußerst unterhaltsam. Deshalb verfolge ich diesen Blog schon seit einiger Zeit. Jetzt habe ich mir endlich die drei Hefte gekauft, die die jeweils witzigsten Episoden aus drei Jahren auf Papier bringen. Irgendwie fühlt sich das besser an, als immer vor dem Bildschirm zu hocken. Und dann habe sie an einem Stück verschlungen, ohne zu kauen.
Das sind tolle Comics! Unbedingt lesen, und zwar sofort!
Die Tücken des Objekts bieten Anlass für klammheimliche Schadenfreude, ein eigensinniger Hase kitzelt immer wieder das Zwerchfell und nerdiges aus dem Leben eines computerspielenden Zeichners lässt einen schmunzeln.
Seit über drei Jahren gibt es ihn schon, den gezeichneten Blog von Michael Roos alias deMichl. Jede Woche kann man dort einen kleinen autobiografischen Comic bestaunen, in dem putzige Comicfiguren Szenen aus dem Leben des Autors leicht überspitzt nachspielen. Der Zeichenstil ist unverwechselbar und stark abstrahierend ("Quadratschädel"), die Figuren aber eng an die charakteristischen Merkmale und Eigenschaften ihrer realen Vorbilder angelehnt und daher gut erkennbar - wenn man diese realen Vorbilder denn kennt. Die Geschichten sind aufgrund ihrer Kürze immer pointiert und äußerst unterhaltsam. Deshalb verfolge ich diesen Blog schon seit einiger Zeit. Jetzt habe ich mir endlich die drei Hefte gekauft, die die jeweils witzigsten Episoden aus drei Jahren auf Papier bringen. Irgendwie fühlt sich das besser an, als immer vor dem Bildschirm zu hocken. Und dann habe sie an einem Stück verschlungen, ohne zu kauen.
Das sind tolle Comics! Unbedingt lesen, und zwar sofort!
Dienstag, 6. Mai 2014
Jonas Jonasson: Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
Allan Karlsson hat schon sehr viel erlebt. Es nähert sich sein 100ster Geburtstag, doch er denkt mit grausen an die Feier. Lokalpolitiker werden ihm die Hand schütteln, und sich dabei fotografieren lassen wie mit einem seltenen Tier. Und überhaupt: was wäre ein solcher Freudentag, wenn es nicht einmal einen ordentlichen Schnaps zum Feiern gibt? Aber der ist im Seniorenheim nicht erlaubt. Glücklicherweise liegt sein Zimmer jedoch ebenerdig. So steigt er kurzerhand aus dem Fenster, um sich im Spirituosenladen einzudecken. Doch eigentlich will er gar nicht zurück. Es juckt den Greis, einen größeren Ausflug zu unternehmen. So findet er sich schließlich am Busbahnhof wieder, wo er bei dieser Gelegenheit gleich einen schwergewichtigen Koffer mitgehen lässt. Der Inhalt dieses Koffers entpuppt sich später als eine sehr große Summe Bargelds. Und so stolpert er von einem Abenteuer ins nächste, verblüfft dabei mit rascher Auffassungsgabe und erfrischend pragmatischem problemlösenden Denken. Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblenden in sein bewegtes bisheriges Leben, in dem er, obwohl selbst gänzlich unpolitisch, erstaunlich viele äußerst prominente Politiker kennen gelernt hat.
Jajaja, ich weiß! Der Aufkleber "Bestseller" schreckt mich normalerweise ab, ein Buch überhaupt anzufassen. Dieses hier war ein Geschenk, welches zunächst lange in dem "noch zu lesen"-Schrank (den habe ich tatsächlich!) gelegen hat. Irgendwann wurde ich dann doch neugierig und habe es gelesen. Und es war bezaubernd! Ein wunderschön gesponnenes Doppelroadmovie in meinem Kopf, auf mehreren Zeitebenen und voller verrückter Einfälle. Großartig und sehr zu empfehlen!
Unbedingt lesen, und zwar sofort!
Jajaja, ich weiß! Der Aufkleber "Bestseller" schreckt mich normalerweise ab, ein Buch überhaupt anzufassen. Dieses hier war ein Geschenk, welches zunächst lange in dem "noch zu lesen"-Schrank (den habe ich tatsächlich!) gelegen hat. Irgendwann wurde ich dann doch neugierig und habe es gelesen. Und es war bezaubernd! Ein wunderschön gesponnenes Doppelroadmovie in meinem Kopf, auf mehreren Zeitebenen und voller verrückter Einfälle. Großartig und sehr zu empfehlen!
Unbedingt lesen, und zwar sofort!
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