Erlendur ist ratlos. Im Reykjavíker Stadtteil Nordermoor wurde ein alter Mann ermordet aufgefunden - mit einem schweren Aschenbecher erschlagen. Was zunächst aussieht wie ein typisch isländischer Mord - schlampig ausgeführt, schäbig und sinnlos - erweist sich bald kniffliges Verwirrspiel. Kommissar Erlendur stößt zunächst auf eine Mauer aus Schweigen, doch dann deckt er nach und nach eine Tragödie auf, ein grausames Familiendrama, dessen Anfänge Jahrzehnte zurück liegen.
Was soll man von einem 260 000 Köpfe zählenden Volk halten, das hartnäckig an einem Alphabet mit 32 Buchstaben festhält und dem Nachnamen so bedeutungslos sind, dass das Isländische Telefonbuch nach Vornamen sortiert ist? Was sind das für Menschen, die in den langen Wintern viel lesen und die Volkshochschulkurse in Ahnenforschung belegen? Einen kleinen Einblick in Antworten auf diese Fragen gibt uns Arnaldur (dessen Nachnamen ich jetzt konsequent weglasse) in seinem fesselnden Roman. Er zeichnet gebrochene Charaktere, die ein hartes Schicksal hinter sich und ein noch härteres vor sich haben. Dass er dabei den spannenden Kriminalfall nicht aus den Augen verliert ist selbstverständlich. Aber als dieser schließlich gelöst ist, ist Erlendur auch nicht schlauer als vorher.
Unbedingt lesen!
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