Der ehemals erfolgreiche Kinderbuchautor Jörg Semmler möchte sich nach mehreren unverkäuflichen Veröffentlichungen in dem für ihn neuen Genre des Kriminalromans versuchen. Monatelang quält er sich am Computer herum, ohne so recht voran zu kommen. Da überreicht ihm ein völlig Fremder eine Sammlung von Notizen, die sich bei genauerem Hinsehen als wahre Fundgrube an Ideen für einen spannenden Krimiplot erweisen. Haargenau wird auf Zetteln und Briefbögen der Ablauf eines ziemlich perfekten Verbrechens dargestellt, fast so, als sei der Autor dieser Notizen daran beteiligt gewesen. Beunruhigend nur, dass dieser Fall sich laut Aussage des Fremden genau so zugetragen haben soll. Noch beunruhigender, dass sich in unmittelbarer Nachbarschaft des Autors genau dieser Fall zutragen wird. Als der Schriftsteller merkt, dass alles bis ins kleinste Detail mit dem Inhalt der Zettelsammlung übereinstimmt, bekommt er Hilfe von unerwarteter Seite.
Herr Mittl gelingt es, in seiner kafkaesken Geschichte eine beklemmende Spannung aufzubauen, die einen bis zur letzten Seite nicht mehr loslässt. Er lässt seine Leser an den Ermittlungen teilhaben, indem er Stück für Stück die Wahrheit enthüllt, ohne dabei auf billige Tricks wie falsche Spuren oder im letzten Augenblick aus dem Hut gezauberte Doppelgänger oder Zwillingsbrüder zu verfallen. Jedes kleine Detail wird verwertet, jeder noch so kleine Hinweis hat eine Bedeutung. So soll ein guter Krimi sein. So, und auf keinen Fall anders.
Unbedingt lesen!
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