Dienstag, 6. Januar 2015

Simon Beckett: Tiere

Nigel ist nicht besonders klug. Der schüchterne junge Mann lebt im Haus seiner verstorbenen Eltern, einem ehemaligen Pub, den sein Vater glücklos geführt hatte. Er geht einer geregelten Arbeit nach, lernt dort nach einiger Zeit sogar Cheryl und Karen kennen. Die beiden jungen Frauen machen Eindruck auf Nigel, doch zunächst foppen sie ihn nur und machen sich über ihn lustig. Irgendwann verabreden sie sich dann doch, und Nigel freut sich auf ihren Besuch. Eine erfrischend langweilige Liebesgeschichte, so möchte man meinen. Doch zu diesem Zeitpunkt weiß der Leser schon, dass der unterbelichtete Nigel keineswegs der nette einsame Junge ist, um den sich die Heilsarmee so rührend kümmert. Er hält in seinem Keller Tiere. Ungewöhnliche Tiere.

Auch in diesem Buch von Herrn Beckett stehen einem mehr als einmal die Haare zu Berge. Das besondere an dem Roman ist, dass er konsequent aus der Perspektive des Täters geschrieben wurde. Man lernt die Abgründe seiner Seele kennen und hat zwischenzeitlich fast ein Wenig Mitleid mit ihm. Aber nur fast und auch nur ganz kurz.

Ein tolles Buch. Unbedingt lesen!

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