Dienstag, 13. Mai 2014

Juna Benett: Formbar Begabt

Hannah ist eine ganz normale Schülerin in einer zehnten Klasse eines Gymnasiums. Sie hat die gleichen Sorgen und Nöte, die wohl die meisten Jugendlichen haben. In der Schule läuft es mal besser, mal schlechter, man schaut den Jungs der Oberstufe hinterher und man verliebt sich. Eines Tages entdeckt sie an sich eine besondere Fähigkeit, die ihr Leben von einem Augenblick auf den anderen radikal verändert. Diese Fähigkeit verleiht ihr Macht über Gegenstände und Menschen. Zunächst muss sie lernen, mit dieser Fähigkeit umzugehen. Durch verschiedene von ihr herbeigeführte, eher unangenehme Ereignisse wird ihr bald klar, dass mit dieser Macht auch eine große Verantwortung einher geht. Als ihre heimliche Liebe Jan beginnt, sich für sie zu interessieren, gerät ihr Leben nach und nach völlig aus den Fugen.

Was wie eine Teenager-Liebesgeschichte anfängt verwandelt sich innerhalb weniger Kapitel in einen unheimlichen, geradezu beängstigenden Plot. Hannahs Fähigkeit, Menschen zu manipulieren stürzt sie in tiefe moralische Dilemmata. Und  während sie in den Köpfen anderer Menschen herumfuhrwerkt merkt sie nicht, dass sie selbst ebenfalls manipuliert wird. Doch ihr Widersacher hat, im Gegensatz zu der durchaus sympathischen Heldin dieser Geschichte, keinerlei Skrupel. Bald schwebt sie in größter Gefahr.

Wäre dieses Buch tatsächlich eine Herz-Schmerz-Geschichte, ich hätte es vermutlich nicht bis zum Ende gelesen. Verliebten Sechzehnjährigen begegne ich in meinem Beruf wirklich oft genug, das muss ich mir, trotz aller Sympathie, nicht auch noch in meiner Freizeit geben. Aber die Verliebtheit des Mädchens am Anfang der Geschichte ist eigentlich nur ein Aufhänger. Schnell wird der intelligent geschriebene Roman sehr spannend und bleibt dies, dank vieler überraschender Wendungen, bis zur letzten Seite.

Formbar Begabt stellt den Auftakt zu einer Serie dar. Die geschickt angelegten Charaktere und die interessante Grundidee bieten in der Tat jede Menge Ansätze für eine Fortsetzung. Gut könnte ich mir diese Geschichte auch verfilmt oder als Fernsehserie vorstellen.

Lesen, und zwar sofort!

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