Montag, 20. Februar 2012

Harald Schneider: Blutbahn

Als wären Karneval und Fastnacht nicht ohnehin schon Albtraum genug, treibt ausgerechnet in dieser Zeit ein als Teufel verkleideter Serienmörder in der Metropolregion sein Unwesen. In der S-Bahn lauert er seinen Opfern auf und ersticht sie in Anwesenheit dutzender Zeugen mit einem Dreizack. Trotzdem bleibt er in seiner Maskierung unerkannt und kann immer wieder fliehen. Dumm, dass die beiden ersten Opfer nichts miteinander gemein haben, außer ihrem Namen und der Art und Weise ihres Ablebens. Hauptkommissar Palzki tappt im Dunkeln. Dass ihm unerwartet immer wieder alte Bekannte über den Weg laufen, macht die Ermittlungen nicht gerade einfacher.

Auch in Palzkis sechstem Fall geht es wieder turbulent zu. Seine Kinder atakkieren ebenso die Lachmuskeln wie Palzkis Ungeschicklichkeit und seine ausgeprägte Affinität zu Fast-Food. Auch sein Vorgesetzter und Dienststellenleiter Diefenbach, der bizarre Guerilla-Arzt Dr. Metzger und seine geschwätzige Nachbarin tragen ihren Teil zum Lesespaß bei. Doch Herr Schneider geht noch einen Schritt weiter: Immer wieder begibt sich Palzki auf die Metaebene. Journalist Becker schreibt nämlich Krimis über die Fälle des Hauptkommissars, und der kommt ob allzu getreulicher Schilderung seiner Missgeschicke in diesen Romanen nicht besonders gut weg. Immer wieder beklagt Palzki sich darüber, dass ein derartiger Tollpatsch niemals erfolgreich bei der Polizei arbeiten könne, nur um im nächsten Augenblick mal wieder über seine eigenen Füße zu stolpern.
Obwohl es in dem Roman teilweise drunter und drüber geht, gelingt es Herrn Schneider dennoch, mit "Blutbahn" einen spannenden Krimi zu erzählen, der bis zum Schluss zum Mitraten anregt. Wenn ich nicht ohnehin schon alle Palzki-Krimis gelesen hätte, würde ich sie spätestens jetzt kaufen.

Unbedingt lesen!

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