Sonntag, 2. Mai 2010

Lilo Beil: Die Kinder im Brunnen

Lisa Bredow, eine stille und von ihren Schulkameraden wenig geliebte Schülerin der siebten Klasse, verschwindet zunächst, und wird schließlich ermordet in einem Dorfbrunnen aufgefunden. Der erste Verdacht fällt nach dem Auftauchen eines anonymen Flyers auf ihren Kunstlehrer, der jedoch völlig unschuldig ist. Von seinen Kollegen vorverurteilt und angefeindet flüchtet der sich in Krankheit und wird schließlich ebenfalls ermordet. Charlotte Rapp, Lisas Deutschlehrerin, verfügt über vage Informationen, denen sie zunächst auf eigene Faust nachgehen möchte, bevor erneut eine Person unter falschen Tatverdacht gerät. Dieses Vorgehen stellt sich bald als lebensgefährlich heraus.

Der Roman von Lilo Beil erzählt nicht nur einen spannenden Kriminalfall, er klärt auch ohne Umschweife über die wachsende Gewaltbereitschaft, Verrohung und Mobbing unter Jugendlichen auf. Ihre Schilderungen aus dem alltäglichen Horror der Opfer von jugendlicher Gewalt sind nicht ohne Grund so authentisch und glaubwürdig. Frau Beil war selber für Jahrzehnte im Lehrerberuf tätig. Deshalb ist auch ihre Darstellung der verschiedenen Lehrerpersönlichkeiten differenzierter und realistischer als alles was ich in diesem Zusammenhang jemals gelesen habe.

Danke Frau Beil.

Lesen!

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