Meine Depression
Dass das Buch, welches mit seinem auf ein Heinz-Erhardt-Zitat anspielenden Titel so lustig daherkommt, alles Andere als lustig ist, ahnt man spätestens beim Untertitel. Alexander Bojcan, Krömers alter Ego, ist durch das finstere Tal der Depression gewandert, und in diesem Buch spricht er offen darüber. Er tut das nicht, um Aufmerksamkeit zu erregen oder um sich besserwisserisch als Ratgeber aufzuspielen. Er tut es, weil er sich mit dieser stark stigmatisierenden Krankheit nicht mehr verstecken will und weil er andere Erkrankte dazu ermutigen will, es ihm gleichzutun. Wozu soll das gut sein? Nun - nur wer sich wegen dieses Gebrechens nicht mehr verstecken muss, der hat den Mut sich auch dazu zu bekennen und sich behandeln zu lassen. Das Bundesgesundheitsministerium schreibt dazu: „16 bis 20 von 100 Menschen erkranken irgendwann in ihrem Leben mindestens einmal an einer Depression oder einer chronisch depressiven Verstimmung (Dysthymie).“ Man stelle sich bitte dieses Leid einmal vor! Und kaum einer der Betroffenen traut sich aus der Deckung oder weiß überhaupt davon, was ihm oder ihr fehlt. Wir wissen einfach zu wenig darüber und so bleiben viel zu viele Depressionen unbehandelt, so mancher an Depressionen leidende bleibt mit seinen zermürbenden Qualen alleine. Das muss anders werden. Und deshalb ist das ein sehr, sehr wichtiges Buch!
Lesen, und zwar unbedingt und sofort!
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