Der Autor besuchte über 50 Zoos in Deutschland. Dabei entstanden oft ausgezeichnete Fotos die sich in dem prächtigen Werk bewundern lassen. Jedes Kapitel enthält zunächst einen geschichtlichen Abriss des Tierparks mit historischem Bildmaterial und ausgezeichnet recherchierten Fakten. Dabei spart er auch unbequeme und unrühmliche Kapitel nicht aus, wie zum Beispiel die unsäglichen und rassistischen "Völkerschauen" des Zoo Berlin, wo man tatsächlich lebende Menschen aus aller Herren Länder begaffen konnte. Dann erläutert er die Besonderheiten jedes Zoos, bemerkenswerte Exponate und Konzepte. In einem abschließenden Absatz zieht er ein Resümee, welches in der Regel sehr wohlwollend ausfällt. Im Anhang listet er noch die wichtigsten Wildparks Deutschlands zusammenfassend auf.
Man kann über Zoos denken, was man will. Man kann sie als Tierknäste sehen, in denen verstörte Elefanten den ganzen Tag mit dem Kopf wackeln, psychotische Raubkatzen 24/7 nur drei Meter auf und ab laufen oder hospitalistische Gorillas ohne Unterlass masturbieren. Aber es gibt nun einmal Zoos, und die erfüllen - bei aller berechtigten Kritik - auch ein paar wichtige Aufgaben. Deshalb begrüße ich es, dass der Autor ein kritisches Auge darauf wirft, lobenswerte Entwicklungen hervorhebt (vielleicht als Anregung für andere Zoos) und entsprechende Empfehlungen ausspricht.
Ein ganz wunderbares Buch, aber das sagte ich ja bereits. Wer des Englischen einigermaßen mächtig ist: Lesen, und zwar unbedingt und sofort!
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